Usedom - Neuss & alles braucht seine Zeit..............................................................................
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Teil III: von Nienburg an der Saale nach Bad Orb im Spessart |
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4 Stunden verbrachte ich gestern ich Nienburg und eine Stunde am Telefon mit Gesprächen über das Erfahrene. Anschliessend war ich nur noch erschöpft und fuhr die Strasse entlang nach Bernburg, um dort zu übernachten und zu schreiben. Mit dem Besuch in Nienburg sind die Ziele meiner kleinen Reise eigentlich erreicht und mittlerweile sehe ich immer mehr meine Oma als die wahre Heldin der Geschichte.
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Bernburg Halle Leuna Bad Dürrenberg
Heute wollte ich einfach nur fahren, fahren, fahren! Keine Termine, keine Aufgaben, keine Recherche, keine Vergangenheitsbewältigung, keine Telefonate und keine Kerzen halten mich auf. Nach 96 km lande ich glücklich und zufrieden hinter Leuna in der Pension am Saalestrand, die ich für mich ganz alleine habe. |
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Bad Dürrenberg Weißenfels Naumburg Bad Kösen Saaleck - Bad Sulza |
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Heftigster Gegenwind, Sonnenschein und tolle Landschaften, perfekte und abwechslungsreiche Radwege, die Freude auf Bad Kösen und Bad Sulza lassen mich nicht davon abhalten im Restaurant Alter Felsenkeller, zwischen Schönburg und Naumburg, anzuhalten und leckeren Wildbraten mit Thüringer Klößen zu vertilgen.
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Ein kleiner Tipp am Rande für die, die dem offiziellen Saale-Radweg zwischen Naumburg und Klein-Heringen nicht folgen möchten. Bei der Saalebrücke in Naumburg fahrt ihr über den Damm Richtung Café Fischhaus (Höhe Schulpforte) und weiter geradeaus nach Bad Kösen. Nach einem Leckerstopp bei Schoppe geht es weiter über die Brücke, links durch den unteren Kurpark und anschließend über die Straße nach Klein-Heringen. Landschaftlich schöner sind natürlich die Weinberge und der Weg über die Rudelsburg. |
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Der Ruhetag hat mir gut getan. Bereits um 10:00 Uhr hatte ich ein neues Quartier, ein wirklich feines Quartier, so richtig schön mit Blick auf den Kurpark, lauschigen Sitzgelegenheiten, herzlichen Gastgebern und perfektem Frühstück. (Nein, es ist kein Bett & Bike Betrieb). Nach Süddeutscher Zeitung, Sauna, stundenlangem Liegen im warmen Solebad und diesen unverwechselbaren Thüringer Klößen beendete ich den Tag mit einem Abendspaziergang und einem „Swimming Pool“ in der Hotelbar an der Therme. In dieser Bar war ich vor.........…………(ach ne, besser nicht) |
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Bad Sulza Eberstedt Zottelstedt Osmannstedt Weimar - Erfurt - Molsdorf - Apfelstädt
In den letzten elf Jahren hat sich entlang des Ilmtal-Radweges unglaublich viel getan und ich könnte vor Vergnügen aus dem Sattel hüpfen, wenn ich diese Landschaft sehe. Unser alter Globetrotter und Farbenspezialist ist wohl auch deshalb - und nicht nur der Frauen wegen - an seine alte Wirkungsstätte zurückgekehrt.
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„Nutze die sonntägliche Sonne, denn irgendwann soll ja der Wetterumschwung kommen“ denken sich auf der Mittellandroute Hunderte Fahrradfahrer und sie zeigen sich südlich von Erfurt im besten Sonntagsstaat. . 4 Jogger empfehlen mir Pension und Gasthaus in Molsdorf. Doch hier ist alles belegt und geschlossen. Bestens versorgt werde ich jedoch nach 90 km und überraschenden 600 hm in einer unscheinbaren Pension in Apfelstädt. |
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Apfelstädt - Rennsteig - Breitungen (Werra)
Nun gut, heute will ich zum Rennsteig, genauer gesagt zur Ebertswiese, hoch oben auf dem Rennsteig. Doch die Brocken auf dem Wege finde ich vorher. Zunächst traue ich der Beschilderung der Apfelstädt-Route ab Schwabhausen in Richtung Truppenübungsplatz nicht wirklich und fahre ein Stück Bundesstraße. Vorbei an staunenden Kühen ist das bei heftigstem Verkehr ohne Randstreifen bergauf keine Freude. Im Bereich des Truppenübungsplatzes finde ich den Weg zurück und bin begeistert über die umgebaute Bahnstrecke, die leider in Tambach-Dietharz mit dem zweiten Frühstück endet. Den nachfolgenden, zweiten im Weg liegenden Brocken, habe ich mir auch selber dahin gerollt. Meinem Track, den Wanderschildern und dem Rat eines berenteten Golf Fahrers folgend, darf ich mich an der Schönheit und Ursprünglichkeit des Thüringer Waldes nur bis kurz vorm Splitterfall erfreuen. Die Schönheit dieses Wasserfalls erschließt sich mir aufgrund der Topographie mitten im Wald leider nicht mehr. Ich kehre um, folge an der Fünf-Wege-Kreuzung dem vermeintlich richtigen Fahrweg und quäle mich bis zu einer Teerstraße, die jedoch ausschließlich in die falsche Richtung führt. Der zweite LKW-Fahrer kann helfen und ich erreiche den Rennsteig am „Kreuz“ mit Wegen in sechs verschiedene Richtungen. „Ene mene muh und weg bist du!“ Erst ab Floh entdecke ich die Mommelstein-Route und folge diesem Bahntrassenradweg bis an die Werra. In Breitungen, im Gasthaus "Zur Linde", mache ich Quartier und wundere mich, dass mein barometrischer Tacho nur 600 Höhenmeter anzeigt. Das muss am Wetterumschwung liegen, der ja morgen kommen soll.
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Breitungen - Wernshausen - Umshausen - Wiesenthal - Emberg - Buttlar - Tann (Rhön) Natürlich kommt heute kein Wetterumschwung, auch wenn mir das der Wind mit seinen Böen von vorne ins Gesicht fauchen will. Zusätzliche 700 Höhenmeter machen es nicht leichter und lassen mich an meiner Planung quer über die Rhön zweifeln. Einfacher wäre sicherlich der Weg von Breitungen über Salzungen und Vacha nach Tann gewesen. Doch der Ausblick vom Emberg ist wirklich zu empfehlen und bei der Abfahrt nach Buttlar fühlte ich mich doch tatsächlich wie ein Freiberufler, der am Sonntag seine Rechnungen schreiben darf. |
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Der Rosatal-Radweg führt den interessierten Radler teilweise erdgebunden und langsam von der Werra in die Rhön. Die meisten Hinweisschilder sind geklaut oder abgebrochen. Schuld seien die jugendlichen Discobesucher, die mit den Emblemen am Wochenende im besoffenen Kopp ihre Liebsten erfreuen wollen. Das stört mich nicht weiter, doch ein Schild wurde verdreht und ich verfluche auf einem knackigen Feldweg diese bösen Jungs.
Der Feldatal-Radweg zwischen Umshausen und Wiesenthal ist mir in guter Erinnerung, wenn sich auch andere Teile dieses Weges wohl erst in der Planungsphase befinden. Von Wiesenthal hoch auf den Emberg wähle ich die Straße, weil der Radweg jeden Buckel auf Schotter mitnimmt. Auch vom Emberg führt der namensgleiche Radweg erst noch einmal wieder nach oben. Die Straße runter nach Oechsen ist hier die bessere Alternative. Zwischen Oechsen und Buttlar kann es aber wohl nichts Schöneres als die alte Bahntrasse vom Emberg-Radweg geben.
„Sie sind aber beladen! Wo kommen Sie her?“
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So wurde ich schon vor der Pension mit 12 toten Fliegen hinter der 40 Jahre alten Gardine in Tann empfangen. |
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Thann - Aura - Fulda Ich hake die Pension, den Stammtisch in der Landmetzgerei und die ewig gestrigen ab. Heute bin ich der Überzeugung, dass, wenn nach der Wende das ehemalige Zonenrandgebiet mit den gleichen Abschreibungsmöglichkeiten gesegnet worden wäre, die Bewohner hier nicht so griesgrämig und verbittert denken würden. |
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Fulda - Schlüchtern - Bad Soden - Wächtersbach - Bad Orb Entlang des hessischen Fernradweges R3 im Kinzigtal rolle ich ab Schlüchtern nur noch bergab. An der Kinzigtalsperre packe ich zum letzten Mal Kocher und Espressokanne aus, liege im Sonnenschein auf meiner Bastmatte und habe nichts zu tun, außer Nichts zu tun. Die letzten Meter zum Bahnhof nach Wächtersbach sind schnell abgehakt und mit einem Tipp für eine preiswerte Pension in der Tasche suche ich den Radweg nach Bad Orb. Ausgeschildert ist hier nichts. Nach Orb fährt ja auch keiner mit dem Rad, denn das Alter der Gäste entspricht durchaus der ehemaligen 4-stelligen PLZ 6482. So kurbele und schiebe ich mich hinter Aufenau den Buckel hoch, habe oben einen versöhnlichen Blick auf Bad Orb und werde mit einer Milchhütte überrascht. Eiskalt läuft mir ein Liter Bio-Milch den Rachen runter. Das selbst gebraute Kärrners am Abend ist erquickend und labend. Die Bürgersteige berühren zwar nach 18:00 den Sternenhimmel, doch die Pension ohne Homepage ist wirklich vom Feinsten.
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Den nächsten Tag verbringe ich schlendernd von Café zu Café, gönne mir eine wirklich gute thailändische Massage, ärgere mich über nicht ausleihbare Bademäntel in der Toskana Therme und komme nach 1.210 km, 2 Platten und 135 Minuten Regen zu folgenden Ergebnissen: Im nächsten Jahr mache ich wieder eine Radreise, bleibe meinem grünen 58er PatriaTerra+, meinem Radhändler, und dem Rad-Forum treu. Jürgen |
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Bevor jemand fragt, warum ich bloß nach Bad Orb gefahren bin? Ein Freund brachte mich am Sonntagabend nach Köln und die S-Bahn nach Neuss. Der Wetterumschwung war mit mir angekommen. |
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