………….tour of friends
........... eine Reise mit Freude zu Freunden und mit Freunden. Wegbegleiter, die das wohlbehaltene Ankommen erst möglich machten.
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Am Montag habe ich alle Busfahrer und Straßenbahnfahrer der Stadt Ludwigs-Hafen verflucht und dem Vorstand der Verkehrsbetriebe die Inkontinenz an den Ar… gewünscht. Die nehmen keine Radfahrer mit. Weder, wenn Du krank und müde bist, noch wenn es in Strömen regnet. Hier stinkt der Fisch von überall.
Aber warum soll ein Tag nicht so beschissen anfangen und doch so herrlich zu Ende gehen?
Ich bin ja seit Geburt ein Sonntagskind.

Also gemütlich mit dem Zug nach Wiesbaden und anschliessend mit dem Bus hoch zum Freudenberg. Dort wurde ich mit Kaffee und Kuchen erstmal vom "Rheinviewer un sin fru" verwöhnt, die aber so gar nichts mit dem Märchen gemeinsam haben. Nach einem opulenten Abendmahl zeigten sie mir das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne nach Hugo Kückelhaus. Ein wunderschöner Kraft-Platz an der Himmelswiese, die dich direkt mit dem Universum in Verbindung treten lässt. Schloss Freudenberg ist ein Projekt unter dem Motto "Kunst gegen den Verfall".
Auch hierhin werde sehr gerne wiederkommen.

Ja und am Dienstag fliegen Albert und ich mit Freudenschreien den Freudenberg in himmlischer Freude hinunter, sozusagen dem Rheingau entgegen und radeln noch gemeinsam direkt am Flussufer auf verschlungenen Trampelpfaden nach Oestrich-Winkel, träumen beim Cappu vom Warmwasserpool auf der Himmelswiese.

Nachdem der Fährmann mich auf dieser kleinen Personenfähre in Bingen sehr rheinpfälzerisch belehrte "hier schieben wir die Räder" ruhte ich Stunden später hier in meinem kleinen gelben HubbaHubba und zählte in der Nacht die rumpelnden Güterzüge auf der Rheinschiene kurz vor dem Felsen, der früher die Schiffer in den erektilen Wahnsinn trieb.
Mit ein bischen Übung kann man übrigens im Zelt am Schall erkennen auf welcher Rheinseite der Zug gerade rumpelt.
Vorbei an der Loreley, St. Goar, Bad Salzig, Boppard, Rhens, Lahnstein, vorbei an den herrlicher Villen im Koblenzer Süden zum "Deutschen Eck" , das Tucholsky "ein Faustschlag aus Stein" nannte.
Gibt es übrigens auch in Büderich, Mallorca und sogar in Österreich.
Sehr berührt hat mich das Denkmal der Gefallenen der Deutschen Trennung.
Hinter Koblenz wurde ich dann so herzlich von Jürgen und Michaela empfangen, dass ich einfach bis zum Frühstück bleiben wollte. Einfach klasse. St. Sebastian heißt der kleine Ort nördlich von Koblenz.
Nach einem herzlichen Abschied freue ich mich auf Bonn und mach mich auf die Socken. Es rollt sich im richtigen Rheinland einfach leichter. Rolandswerth mit der Klosterinsel Nonnenwerth ist mein 2. Campingerlebnis. Es regnet in Strömen und doch ist es herrlich schön kuschelig in diesem gelben Iglu mit Blick auf den Drachenfels so kurz nach diesen hier.
Keine Züge in der Nacht, dafür spuken mir die Nonnenschülerinnen des nahen Klosters aus alten Ruderzeiten so im Kopf herum.

Am Freitag war es dann so richtig voll. Endspurt.
Frühstück mit meiner Tochter Svenja in Bonn, mexican-salat mit Klaus in Köln-Deutz, Abendessen und ein ausgezeichneter Whiskey mit Andreas in Brück. Freundschaft und Familie. Da kannste glatt alt mit werden.
Und dazwischen?
Der Rhein von seiner schönsten Seite, der Linken. Im Bonner Süden könnte ich mich auch wohlfühlen. Doch ob es das versprochen Glück hier wirklich gibt?

Der Weg zum Dom ist in Köln ja relativ einfach, auch wenn Kranhäuser den Blick darauf verschandeln. Aber so hat die Stadt nun auch etwas von dem Glanz der Landeshauptstadt abbekommen. Sogar Serpentinen haben die

hier auf dem Weg zur Schlossallee auf der Hohenzollernbrücke.
Tausende von Liebenden haben sich hier die ewige Treue geschworen, die Liebes-Schlösser mit dauerhaften Gravuren versehen und anschließend auf dem Weg zum Glück die Schlüssel im Rhein versenkt.

Samstag gibt’s noch ein leckeres Frühstück bei Anke und frischen Pflaumenkuchen bei Frank und Sabine.

Nach 3 Rheinquerungen erweise ich an der Erftbrücke meiner Heimatstadt die Ehre und rolle nach 520 Km --am Königsehrenabend und am Neusser Münster vorbei - zu einen super Grillabend bei Uwe und Gabi.

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Gibt es etwas Schöneres als mit alten und guten Freunden alt zu werden? Sich auszutauschen und über dies und das zu quatschen?
Da wird das Radeln auch zum Mittel zum Zweck. Eingebettet in Familie und eigener Geschichte.
Dafür lohnt es sich zu abzustrampeln und ein ums andere Mal diese Pedalen zu treten.
Das berührt mich und dafür bin ich dankbar.
Auch am Tag nach der Tour, liebevoll bekocht, bei meinen Eltern.

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Jürgen Jansen